Wissenswertes zur Blutzuckerkontrolle für Diabetiker.

Blutzuckerkontrolle

Wissenswertes zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels

Die permanente Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist für Diabetiker eine wichtige Komponente der täglichen Routine. Warum Sie der Blutzuckereinstellung unbedingt höchste Aufmerksamkeit einräumen sollten, erfahren Sie hier.

Das Risiko eines erhöhten Blutzuckerwertes

Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann für den menschlichen Organismus verheerende Folgen haben. Symptome treten jedoch in den meisten Fällen nur sehr spät auf, Betroffene spüren anfangs weder Schmerzen noch andere Beschwerden. Sollte es zu einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel kommen, können Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden, Arterien verkalken und die Blutkapillaren der Nieren und Augen geschädigt werden. Folgende Langzeitschäden können auftreten:

  • Neuropathie (Nervenschäden)
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Diabetischer Fuß (Fußgeschwür mit schlechten Heilungschancen)
  • Nephropathie (Nierenschäden)
  • Schäden an der Netzhaut
Diabetes Finger und Blutzucker Messung.

Wissenswertes zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels

Diabetes Teststreifen und Blutzucker Testgerät.

Diabetes Teststreifen und Blutzucker Testgerät.

Regelmäßige Überprüfung des Blutzuckers unerlässlich

Eine stetige Kontrolle des Blutzuckerwertes ist unverzichtbar, um Schäden an den Gefäßen, Nerven und Organen zu umgehen. Von Bedeutung ist hierbei vor allem der sogenannte HbA1c-Wert, welcher ein Indikator für die Wirksamkeit der Therapie und den Erfolg der Blutzuckereinstellung darstellt. Es handelt sich um einen Langzeitwert, der den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten acht bis zehn Wochen anzeigt. Im Normalfall versucht der behandelnde Arzt den HbA1c-Wert mit einer entsprechenden Therapie zwischen 6,5 und 7,5 Prozent einpendeln zu lassen. Der Blutzuckerwert wird meist im nüchternen Zustand, etwa zwei Stunden nach der Nahrungsaufnahme, gemessen.

Zubehör für die Blutzuckerkontrolle

Um mögliche Schwankungen des Blutzuckerspiegels identifizieren zu können, kann es hilfreich sein, mehrere Momentaufnahmen des Wertes aufzunehmen. Je gründlicher und intensiver die Messungen durchgeführt werden, desto besser lässt sich der HbA1c-Wert beeinflussen. Für die Feststellung des Blutzuckerspiegels, wird der Zuckeranteil des Blutserums in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gemessen. In einigen Fällen wird der Anteil auch in Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben. Der Normalbereich vor der Nahrungsaufnahme liegt bei unter 100 mg/dl, etwa zwei Stunden nach dem Essen sollte der Blutzuckerspiegel einen Wert von 140 mg/dl nicht überschreiten.

Diabetes Blutzucker messen.

Diabetes Blutzucker messen.

Zuckerkonsum bei Diabetes

Diabetes Blutzucker messen.

Wichtige Richtwerte für den Blutzuckerspiegel

Mittlerweile ist die regelmäßige Kontrolle der Zuckerwerte durch moderne Hilfsmittel stark vereinfacht worden. Patienten mit Diabetes sollten bei der Wahl des Messgerätes vor allem auf die Messgenauigkeit sowie die Einfachheit der Bedienung achten. Eine besonders schmerzarme Entnahme des Blutes gewährleisten Messungen mit einer Lanzette (extrem dünne Nadel). Bei den meisten Produkten ist die Stechhilfe im Set enthalten.

Vergleiche und Erfahrungsberichte zu diversen Blutzucker-Messgeräten, sind in unterschiedlichen Vergleichsportalen zu finden. Die Kriterien für den Vergleich der Geräte sind unter anderem Speicher, Zubehör, Maße und Messbereich. Vor dem Kauf sollten die Betroffenen darauf achten, dass das Messgerät den persönlichen Anforderungen entspricht.

Ketoazidose und Unterzucker

Temporäre Kontrollverluste sind ebenso zu vermeiden wie ein Anstieg des Langzeitwerts HbA1c. Bei den kurzfristigen Schwankungen stellen vor allem die Ketoazidose und der Unterzucker ein Problem dar. Im Folgenden geben wir Ihnen ein Überblick über die zentralen Fakten dieser Kontrollverluste.

Hypoglykämie (Unterzucker)

Zu einer Unterzuckerung kommt es, wenn der Blutzuckerspiegel auf einen Wert von weniger als 70 mg/dl sinkt. In einigen Fällen kann eine Hypoglykämie tödlich sein. Vor allem Diabetiker mit Typ 1 und 2, die mit Insulinspritzen therapiert werden, sind besonders gefährdet.

Besonders gefährlich wird eine Unterzuckerung vor allem dann, wenn Symptome zu spät oder gar nicht bemerkt werden. Unter diesen Umständen können Koma und Bewusstlosigkeit folgen.

Diabetes Loeffel Zucker und Insulinspritze

Diabetes Löffel, Zucker und Insulinspritze.

Diabetes Insulin Hyperglycemia

Diabetes Insulin Hyperglycemia

Ketoazidose

Im Gegensatz zu der Unterzuckerung steigen die Blutzuckerwerte bei einer so genannten Ketoazidose. Besonders bedroht sind Typ-1 und Typ-2 Diabetiker im fortgeschrittenen Stadium. Bei einer unentdeckten Ketoazidose kann es zu einem vollständigen Kontrollverlust des Stoffwechsels kommen. Das kann für den Betroffenen Lebensgefahr bedeuten. Die Kontrolle der Blutzuckerwerte ist auch bei Krankheit wichtig, denn bei verschiedenen Infekten mit Fieber steigt der Insulinspiegel in den meisten Fällen stark an. Sinnvoll ist eine Erhöhung des kurzfristig wirkenden Hormons Insulin. Ein sogenannter Ketontest kann bei konkretem Verdacht durchgeführt werden.

Der Diabetes Informationsdienst hat zusammengefasst, welche Maßnahmen bei einer Unterzuckerung oder Ketoazidose ergriffen werden müssen und wie die Kontrollverluste vorzubeugen sind.

Intensität der Blutzuckerkontrolle

Die erforderliche Häufigkeit der Blutzuckerkontrolle hängt von mehreren Faktoren und vom Therapieziel ab. Zu den Faktoren zählen zum Beispiel auch die individuellen Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Die Art der Therapie ist ebenso entscheidend. Bei Diabetikern, die sich Insulin selber spritzen müssen, ist eine höhere Intensität der Kontrolle notwendig. Häufig überprüfen Betroffene bis zu sieben Mal pro Tag ihren Blutzuckerspiegel. Normalerweise wird mindestens vor der Nacht, vor dem Autofahren und jeder Mahlzeit gemessen. Deutlich seltener müssen Messungen durchgeführt werden, wenn der Arzt vorher festgelegte Mengen Insulin als Spritzen verschrieben hat oder der Zuckerwert besonders stabil ist. Dann reicht ein wöchentliches Profil des Blutzuckerspiegels normalerweise aus. Zur Erstellung dieses Profils werden an einem Tag mehrere Messungen des Blutzuckers vorgenommen. Einige Typ-2-Diabetiker nehmen blutzuckersenkende Medikamente ein. In diesem Fall sind Überprüfungen des Blutzuckerspiegels häufig nur alle paar Monate notwendig.

Diabetes, Blutzuckermessgerät, Insulinspritze und Tabletten

Diabetes, Blutzuckermessgerät, Insulinspritze und Tabletten

Kurz zusammengefasst:

Um extreme Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu verhindern, ist es prinzipiell jedem Diabetiker zu empfehlen, den Blutzuckerwert regelmäßig zu kontrollieren. Mit jeder Messung steigt die Chance, einem möglichen Kontrollverlust frühzeitig entgegenzuwirken. Außerdem ist es den Betroffenen möglich, durch regelmäßige Messungen, ein Gefühl für die Veränderungen des Wertes zum Beispiel bei Sport oder Mahlzeiten zu entwickeln. Man könnte also sagen: Je mehr Messungen durchgeführt werden, desto einfacher ist es, die eigene Gesundheit bestmöglich und vor allem langfristig zu schützen. Häufige Kontrollen sind also immer lohnenswert!